Samstag, 9. April 2016

Edinburgh 2016

Ende März ergab sich für mich die Gelegenheit einen Kurztrips nach Edinburgh.

Wie alle meiner Reisen war auch diese ausführlichst geplant und durchorganisiert.

Drei Tage vor dem Abflug hab ich mir ein Bed and Breakfast gebucht. Ein kleines bisschen Vorbereitung musste sein. ;)
Glück hatte ich auch noch, denn vom B&B aus warens knappe 20 Minuten zu Fuß bis zum Castle.
Eine Nacht musste ich leider in einem anderen B&B verbringen, da waren meine Hosts ausgebucht. Aber ich musste mir keins suchen, dass wurde gleich von den beiden gemacht. So wurde ich hingebracht und auch wieder geholt. Solchen Service hab ich noch nie erfahren. Aber dazu später mehr.

Pünktlich (was sehr ungewöhnlich für mich ist) bin ich dann am Flughafen eingetrudelt.
Gepäck aufgegeben, erfragt, wo mein Abfluggate ist und bevors los ging, noch bei dem Lokal mit der güldenen Krone eingekehrt und zu Abend gegessen.

Die Zeit des Abflugs rückte näher, also machte ich mciha uf zum Gate, denn man will ja nicht zu spät kommen und seinem eigenen Flug beim Abheben zugucken...

Am Sicherheitscheck angekommen...

Plötzlich fragte mich wer ganz außer Atem, ob er vorbei dürfe, sein Flug geht in ein paar Minuten.
Da ich mehr als genug Zeit hatte, ließ ich den guten Mann durch, ich hatte ja keinen Stress.
Aber Moment, dachte ich mir... von dem Gate geht´s doch nur nach Edinburgh... So fragte ich kurz nach und es ergab sich, dass wir das gleiche Reiseziel hatten.
Ich merkte noch kurz an, dass wir noch gute 20 Minuten Zeit bis zum Boarding haben und die Erleichterung war ihm deutlichst anzusehen.

So gings dann durch den Sicherheitscheck.
Ein sehr kurioses Erlebnis...
Erst wars der Gürtel... Ganz gefährlich... rutschende Hosen stellen scheinbar doch eine Bedrohung dar... xD
Dann warens die Schuhe... Was da jetzt gefährlicher ist...? Anlassen, oder Ausziehen...? ;)
Die Hose durfte ich dann aber an lassen. Knöpfe werden noch nicht als Bedrohung eingestuft, Gott sei Dank...

So weit so gut...

Nachdem ich durch war, sagte mir die junge Frau, dass der Flug eine Stunde Verspätung hat.
Perfektes Timing. Was macht man jetzt eine Stunde lang im Abflugbereich? Kein Shop, kein Cafe, nur eine äußerst bequeme Holzbank.
Aber ja... ein Zurück gabs jedenfalls nicht mehr.

So trafen sich Florian und ich im Abflugbereich wieder und verbrachten die Zeit mit Quatschen.
Tauschten Nummern und verabredeten uns an der Gepäckausgabe in Edinburgh.

Und ab gings in den Flieger. Jackpot!! Ich hab den Fensterplatz!! =)
Neben mir saß ein Pärchen, beide von Österreich nach Schottland ausgewandert.
Urs ist Tourieguide in Edinburgh. Irgendwie muss ich eine Glückssträhne haben.
So hab ich gleich eine ganze Menge an Pubs und Sehenswürdigkeiten aufgelistet bekommen und einen Termin für eine Tour hab ich auch gleich abgecheckt.

In Edinburgh angekommen trafen sich Florian und ich, wie verabredet, an der Gepäckausgabe und gingen gemeinsam zum Bus.
Denn wir hatten ja ungefär das gleiche Ziel.
Nachdem wir eine ganze Weile gequatscht hatten, kam dann die Frage, wo er denn Schlafen würde... Denn seine Weiterreise würde er erst am anderen Tag antreten.
"Irgend ein Cafe und dann wird sich schon was ergeben, bis der Bus oder der Zug nach Dundee fährt."

Der Mensch ist doch fast genau so flexibel und spontan wie ich...

Ich hab nicht lang gefackelt und ihm mein B&B angeboten. Immerhin hatte ich ein Doppelzimmer gebucht und da is genug Platz für zwei.
So haben wirs drauf ankommen lassen, denn mehr als "nein geht nicht" können meine Hosts nicht sagen.
Im B&B angekommen, stellte das absolut kein Problem dar. Preis wird günstiger und die Freude war groß, dass noch ein Gast mehr da ist.

Am Morgen gabs dann das wohl beste Frühstück, was ich in einem B&B jemals bekommen habe.
Frischen Tee, selbstgemachte Marmeladen, selbstgebackenes Brot, ganz frisch gemachtes Rührei mit Speck und Würstchen, Müsli, frisches Obst.
Dazu eine Herzlichkeit die ihres gleichen sucht.

Ich hatte wirklich ein riesen Glück.

Solcherlei gestärkt haben wir uns dann auf in Richtung Stadtmitte gemacht.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Florian für den Vormittag bedanken.
Also...
Danke! ;)










So... nun stand ich ganz allein in Edinburgh... (wer mich kennt... der weiß... ich bin nie ganz alleine...)

Aber... Ich hab ja den Trip allein gemacht, also war das schon ganz gut so.
Denn, "sometimes it´s good to be lost"

Also rein ins Sightseeing.

Royal Mile rauf, Royal Mile runter.
Erst mal schauen, was es hier überhaupt alles gibt und was davon interessant sein könnte und... ich hab ja noch die Liste von Urs.
So hab ich dann einen kleinen Rundgang gemacht und mich erst mal orientiert.
Der Rundgang führte mich in ein Pub, dort gab´s was gutes zu Essen und orientiert hab ich mich im Sitzen auf dem Handy. Man solls ja nicht übertreiben mit der Bewegung... ;)

Am ersten Tag meines Trips hab ich mich für Carlton Hill und Arthurs Seat entschieden.









Dann hab ich mir noch den Grassmarket angeschaut.
Falls man was Essen/Trinken will.
Here is the place to be.

Ich wollt nich nicht einkehren, denn vorher wollt ich Rucksack und Kamera loswerden. Ist doch etwas unhandlich.
So bin ich weiter geschlendert und hab mir noch einen Friedhof angeschaut.










Die dazugehörige Kirche war leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Zeit verstrich und der Hunger und der Durst wuchsen.
Also...
Auf nach Hause ins B&B und Kamera und Rucksack verstauen und wieder den ganzen Weg retour ins Zentrum.
Langsam machte sich die ungewohnte Anstrengung bemerkbar. xD
Am Grassmarket angekommen, hab ich das Angebot sondiert. Es gibt in jedem Pub was zu essen und es gibt sogar Italiener und Mexicaner.
Doch dass kann ich zu Hause auch haben. Wenn ich schon mal da bin, dann will ich auch local food haben.
So hab ich mich für das White Hart Inn entschieden. Das angeblich älteste Pub Edinburghs.
Meine Glückssträhne hielt weiter an, der letzte Tisch war meiner. =)
Nach dem ersten Pint folgte ein zweites...;)
Und natürlich was zu Essen.
Doch was...?
Ich hab mich 2012 bei der Motorradtour nicht drüber getraut, doch jetzt will ichs wissen.
Haggis.
Eine kleine Portion... ;-)
Sicher ist sicher...^^



Es gibt ewig viele Meinungen dazu...
Hier meine: egal was alle Welt sagt, ausblenden, bestellen, kosten, genießen. Es schmeckt!!!

Nachdem nun einige Pints geleert waren verlangte mein Körper nach Ruhe... Also bezahlen, heim laufen und schalfen gehen.

Der zweite Tag begann wieder mit einem unglaublich guten Frühstück. Daran könnt ich mich echt gewöhnen. =)
Das war auch der Tag der "Ausquartierung". Mein Host brachte mich in das von ihm gebuchte B&B und nahm mich wieder mit zurück, dass ich es nicht ganz so weit bis in die Stadtmitte hatte.
 Ein Service, der wie ich glaube, auch einzigartig ist.

"Heute" hatte ich dann die Verabredung mit Urs zur Stadtführung. Also in die Klamotten gesprungen und zur Royal Mile gestiefelt.
Und wieder war ich pünktlich. So langsam wirds echt kriminell...xD
Am Ort des Geschehens angekommen, wurden wir in Gruppen aufgeteilt.
Die Führung gabs in mehreren Sprachen.
Falls jemals wer nach Edinburgh reist (was ich nur schwerstens empfehlen kann), macht die Tour mit. Ab Mittwoch immer um 11 am Starbucks auf der Royal Mile.
Eine Tour dieser Art hab ich noch nicht erlebt, nicht nur informativ, sondern auch spaßig und mit jeder Menge Hintergundinfo.
Während der Tour hab ich Dagmar und Alex kennengelernt, zwei deutsche Mädels, die genau wie ich, einen Kurzurlaub machten.
Wir sind dann gemeinsam ins Elephant House (ja richtig, die Geburtsstätte von Haryy Potter) gegangen. Nach der Tour musste was zu Essen her und im Sitzen quatscht sichs einfach besser.
Frisch gestärkt haben wir uns dann auf gemacht das schöne Wetter zu genießen.
Was macht man bei sonnigem Wetter?
Richtig, man besucht einen uralten Friedhof.
Dann gings nochmal rauf auf den Carlton Hill, denn bei dem Wetter kann man sicher sehr gute Fotos von der Stadt schießen.





















Nach der ganzen Lauferei waren wir hungrig und suchten uns ein Pub.
Die Wahl viel auf das White Hart Inn, da war ich zwar schon, aber dass macht nix, ich fands gut und da geh ich gern mehrfach hin.
Wir haben uns dann für den nächsten Tag verabredet und uns einen schönen Abend gewünscht. Viel frische Luft macht viel Müde... ;)

Es war St. Patrick´s Day... Den konnte ich nicht einfach so verstreichen lassen, ohne ein Irish Pub von innen zu sehen. So ließ ich Rucksack und Kamera wieder auf dem Zimmer und ging nochmal los.
Sehr weit musste ich nicht gehen. Aus der Tür rausgetreten, bin ich in drei Iren gerannt...
Nach einigen Entschuldigungen und Glückwünschen, haben die drei mich kurzerhand mitgenommen.
Weit wars nicht, vielleicht drei Straßen.
So haben wir dann den St. Patrick´s Day gefeiert. sehr flüssig, extrem lustig.



Der Barkeeper schien ein guter Freund zu sein, denn wir waren die letzten die gegangen sind und die Sperrstunde war auch schon eine Weile her.
Weit bin ich jedenfalls nicht gegangen... xD
Vor dem Pub stand eine Ampel und die hab ich so lange festgehalten, bis ein Taxi angehalten hat.
Der nette Herr hat mich etwas belustigt angeschaut als ich ihm die Karte des B&B unter die Nase gehalten habe, aber er hat mich sicher die 3 Straßen bis ins B&B gebracht. Die wohl kürzeste Taxifahrt bisher...xD

Das Frühstück am darauffolgenden Morgen war sehr ernüchternd... Es gab zwar auch Rührei, aber das sah weder sehr schmackhaft aus, noch hat es sonderlich geschmeckt...

Pünktlich um zehn hat mich mein Host dann wieder abgeholt und mich wieder nach Hause ins richtige B&B gebracht.

Den Freitag verbrachte ich mit extrem viel Lauferei... Ich wollt mir den Hafen anschauen, kann ja nicht verkehrt sein, dacht mir...
Aber bevors zum Hafen ging, bin ich nochmal rauf zum Castle gelaufen. Eigentlich wollt ich mir das Ding von innen ansehen... Aber nachdem da eine doch recht lange Schlange stand und die nicht wirklich vorwärts ging, hab ich mich dagegen entschieden.

Direkt unterhalb des Castle ist die Scotch Whisky Experience. Die weltgrößte Whiskysammlung und eine Tour, wie der Whisky entsteht und was es mit den vier Regionen auf sich hat.
Gesagt getan.
Sehr empfehlenswert, sehr informativ und geschmacklich sowieso ein Highlight. ;)
Von 20 Teilnehmern waren wir dann am Ende zwei, die die Gold Tour mit allen vier Whiskys zum Verkosten gebucht hatten.





So hab ich zusammen mit einem Texaner an der Bar gesessen, wir haben uns gut unterhalten und den Barkeeper nach allem Möglichen gefragt und uns durch einige köstliche Tropfen gekostet.
 Nachdem wir beide den gleichen Geschmack hatten, haben wir dann noch ein paar Souvenirs gekauft und uns dann voneinader verabschiedet.



Zum Mittagessen gings in ein nahegelegenes Pub.
Frisch gestärkt hab ich mich dann auf den Weg zum Hafen gemacht. Einmal quer durch die Stadt. Sicher... ein Taxi wäre schneller gewesen... dafür aber deutlich teurer und ich hätte nicht so viel gesehen...

z.B.: Sherlock Holmes und den Pfotenabdruck vom Hund von Baskerville.



 Am Hafen angekommen, hab ich dann festgestellt, dass sich der ganze Weg mal so überhaupt gar nicht gelohnt hat...
Aber das weiß man immer erst, wenn mans gesehen hat.
Also wieder umgedreht und Richtung Heimat gelaufen... Nach einer halben Stunde Laufen hatte ich die Nase voll. Die Füße taten weh, die Kondition war am Ende und die Motivation war auch im Keller. Nach einigen Fehlversuchen hielt dann endlich ein Taxi an und hat mich aufgesammelt.
In der Rush Hour Taxi fahren ist sicher nicht sehr sinnvoll, aber ich wollt einfach nicht mehr Laufen.
Doch auch hier sollte mich meine Glückssträhne nicht im Stich lassen.
Der gute Mann hat das Taxameter ausgelassen und erst als absehbar war, dass wir relativ gut voran kommen, hat er es wieder eingeschaltet. Da geb ich doch gern etwas mehr Trinkgeld.
Getreu nach dem Motto, " eine Hand wäscht die andere".

Im B&B angekommen gabs nur mehr Schuhe aus und liegen...xD
Zumindest ein paar Minuten, denn ich hatte ja noch eine Verabredung einzuhalten.

So gings dann nochmal zu Fuß (was für eine dämliche Idee...xD) in die Stadt.
Ich war deutlich zu früh dran und so hba ich mich nochmal in ein Pub gesetzt und was gegessen. Da es der letzte Abend für mich war, wollt ich nochmal Haggis essen.
Wie sich rausstellte, war das eine geniale Idee, denn das sah nciht nur sehr delikat aus, es hat auch extrem gut geschmeckt.



Ich weiß, aus was es gemacht wird. Ich will nicht wissen, was genau alles drin ist und ich will auch nicht wissen wie es gemacht wird. Niemals werd ich das zu Hause nachkochen. Wenn ich es essen möchte, dann autentisch in einem Pub in Schottland.

Zur verabredeten Zeit haben sich Dagmar, Alex und ich getroffen und wollten die "real Mary Kings Close" Tour mitmachen.
Doch die war leider ausverkauft und es gab erst für den nächsten Tag wieder Tickets...
Da mein Flug um 6.40 Uhr ging, viel diese Option für mich aus.
Somit reiht sich die Tour in eine Liste mit vielen Dingen ein, die ich beim nächsten Besuch abarbeiten werde.

Wir haben uns dann in ein Pub gesetzt und den Abend mit einem Gerstensaft ausklingen lassen.
So haben wir uns dann verabschiedet, uns eine schöne Reise gewünscht und sind unserer Wege gegangen.
Mein Weg war nicht sehr weit, ich hab das erstbeste Taxi genommen, was mir über den Weg gefahren ist.

Zurück im Zimmer hab ich dann schon das Frühstück für den nächsten morgen vorgefunden, zusammen mit einer kleinen Info, dass mich in der Früh ein Taxi ausammelt und zum Flughafen bringt.
In diesem B&B bleiben wirklich keine Wünsche offen.



Der Taxifahrer war der selbe, der mich vom Hafen aus zum B&B gebracht hat. Wir haben ein bisschen gequatscht, was ich gemacht hab, wo ich herkomme, wo er herkommt...
Das Taxameter blieb den halben Weg wieder aus.

Am Flughafen selbst ist nichts außergewöhnliches passiert, außer dass auf einmal deutsch gesprochen wurde und eine unmögliche Hektik geherrscht hat...
Im Flieger selbst kehrte auch keine Ruhe ein... Maturanten vertsrömen eine unglaubliche Unruhe...
Damit hat sich dann auch meine Glückssträhne verabschiedet.
Platz am Gang. Aller Blitzminuten ist wer aufs Klo gerannt.
Die Flugbegleiter sind immer auf Achse gewesen.
Im Zug kann ich dann schlafen, dacht ich mir.
Weit gefehlt... Ich bin nicht sehr weit mit dem Zug gekommen, Schienenersatzverkehr lebe hoch. So gings dann mit dem Bus weiter und der hält nicht am Bahnhof, sondern an der Haltestelle am Ortseingang...
So wurde aus einem Fußmarsch von 600 Metern eine kleine Wanderung von gut anderthalb Kilometern...
Aber genug gemeckert.
Rückblickend wars alles in allem ein absolut gelungener Urlaub.
Der Alltag konnte draußen bleiben und die Gedanken konnten sich neu ordnen.


Zur Unterkunft:
Das B&B war das Tantallon Bed & Breakfast von Mike & Ann Walsh
Die beiden sind unglaublich herzlich. Es war nur eine sehr kurze Zeit, die ich bei den beiden verbringen durfte, doch es hat sich von der ersten Minute wie "zu Hause" angefühlt.
Zwei Doppelzimmer, also maximal vier Personen finden Platz. Somit bleibt alles im familiären Rahmen und genau so fühlt es sich auch an.